Eindrücke unseres Schutzdienstseminars - aus den Augen einer Schutzdienstunlustigen
Monatelang sprachen wir schon über das Seminar. Bei denen, die schon mal dabei waren, blitzten die Augen vor Freude nur schon bei der Erwähnung des Wortes „ Schutzdienstseminar“.
„Wartmal, bis du dabei bist. Wenn einer deinen Hund hinkriegt, dann Uwe. Der Tobi ist ein Naturtalent...“
Endlich ging es los, das heißt der normale Übungsbetrieb am Mittwoch war schon anders. Uwe war da!Tobi kam später dazu. Uwe übernahm unseren Schutzdienst, als erstes haben wir einen „Anschiss“
bekommen, nein nicht auf der Terrasse sitzen – alle auf den Platz. Na toll! Da stieg die Nervosität auf einmal. Oh Mann, ob das gut geht? Wie zusammengepfercht standen wir
auf dem Hundeplatz und kamen „dran“.
Wau….was haben wir gelacht und gelernt.
Donnerstag: der erste Tag. Frühmorgens um 8 Uhr waren wir am Start. Wir, mein Hund Orea und ich, noch müde. Es war schon kribbelig. Da standen unsere drei Helfer fertig angezogen. Auch unserem Christian war die Freude deutlich anzusehen. Der erste Hund war dran, am Ende Applaus. Nanu? Ja das wäre so beim
Seminar. Oh
mein Gott. Was wenn die bei uns nicht klatschen?? Da wir ein Spezialprogramm für meine Hündin absolvierten, hat
auch keiner geklatscht. Mmh. Gut,dass der Christian auf dem Platz stand, der mich unterstützte. Naja, abwarten.
Auf jeden Fall schauten wir jedem zu und es war wirklich spannend. Mittagessen, Kuchen, alles war da. Normaler weise helfen wir auch in der Küche, dies sollten wir jetzt nicht und es war auch besser so, wir hätten ja keine Zeit vor lauter Aufpassen gehabt. „ Wann bist du dran, wann ich, ach bei DEM wollte ich auch noch gucken.“ Bei uns Anfängern gingen die ersten Fachsimpeleien los und der erste Abend war schon länger als geplant; es wurde zusammengerückt und viel über unsere Hunde gesprochen.
Freitag: Schon wieder so früh. Oh Mann, schon waren wir dran. Bei mir wurde der Himmel etwas düster, Spielen mit den Helfern. Oh Gott,
würde Orea es machen, denn blamieren
wollten
wir uns auch nicht. Sagen
wir mal so,
mein Hund kennt mich genau und spürt meine Unruhe, der Chef ist komisch, dann mach ich nichts. Etwas angeschlagen kam ich vom Platz geschlichen. Nach einem langem Gespräch mit Monika und Gassi runden mit Oma Carla, Gunda und Tora ging’s mir wieder gut. Nur spielen wollte ich nicht mehr. Ok. Schutzdienst ist angesagt. Siehe da endlich Applaus für uns. Versöhnt konnte ich nach Hause fahren. So was nennt man Urlaub...
Samstag: Motiviert trotz früher Stunde ging es wieder los. Wow meine Hündin machte riesen Fortschritte und ich hatte gar nicht soviel Gesicht wie Grinsen da war. Schutzdienstseminar ist toll! Mittlerweile dachten wir gar nicht mehr dran in der Küche zu verschwinden. Denkste, alle standen oder saßen am Zaun und fieberten mit jedem mit. Selbst wir Anfänger fingen an Wissen anzuwenden. Immerhin. „ Ach schau mal, das ist jetzt die lange Flucht und das die kurze. Aha. “ Uwe warum ist das und das, Christian sag mal bitte, du Tobi, ich hab da mal ne Frage... So ging es und es war herrlich. Das eine oder andere gesunde Getränk lockerte die Stimmen. Am letzten Abend verzog sich die gemütliche Runde nach draußen zum Fachsimplen und Spaß haben, obwohl es regnerisch war.
Sonntag: der letzte Tag schade. MITTLERWEILE ging ich selbstbewusst und souverän mit meiner Hündin auf den Platz. Jetzt hatte Orea Uwe auf dem Kieker. Nicht umgekehrt. Ich platzte immer noch vor Stolz auf die feine Maus, die Lunte, hart erkämpft, fiel erst weit hinter dem Feld aus dem Maul, ich konnte nicht mehr!
Der letzte Applaus, der soooo gut tat... Die große Verabschiederei fing an. Danke sagen und Bilder schießen, Nochmal alle gedrückt und dann kamen doch ein paar Tränen der Rührung. Noch ein bisschen Arbeit und dann fuhren unsere neuen Freunde. Schade. Diese erst für mich fremden Menschen waren schon lieb gewonnen. Nach dem Aufräumen setzten wir HGSler uns hin und quatschten. Alle glücklich und wunderbar euphorisch. Auch wir sind ordentlich zusammen gewachsen, ein
tolles Team.
Mein Fazit: Immer wieder Schutzdienstseminar!!!!!! Mein Hund und ich haben so viel gelernt, nicht nur in Bezug auf den Schutzdienst. Auch viele Anregungen und Denkanstöße haben mir geholfen. Lis jagte mir mit ihren sehr persönlichen Worten über meine Beziehung zu meiner Orea Gänsehautpur ein. UnsereAusbilder waren immer zur Stelle und trösteten und machten Mut. Und lobten!!!!! Danke Monika, Christian und Michael. Helfen in der Küche ging wirklich nicht, wir waren nämlich alle gestrichen platt. So viel tolle Hunde und nette Menschen haben wir kennen gelernt. Christian, der uns immer unterstütz hat. Tobi, der immer für Fragen offen war und mir ganz schön viel erklärt hat. Zu Uwe kann ich nur sagen: Du bist der Hammer!!! An unsere fleißigen Helfer in der Küche, insbesondere Iris und Anton, vielen Danke für die kulinarische Verpflegung.
Nächstes Jahr sind meine Hündin und ich selbstverständlich wieder dabei. Ich hoffe noch mehr Gelegenheiten zu bekommen in so toller Gesellschaft zu lernen. Gebt meinem Kopf Futter.
Danke!!!!!
Sonja & Orea